Von Montag dem 08.11 bis Freitag dem 12.11 hatten meine Klasse und die Parallel Klasse, also 8mb und 8ma zusammen die erste Woche Handwerkskammer. Da diese in Neumarkt in der Oberpfalz ist, sind wir jede früh und am Nachmittag 20 Minuten mit dem Bus hin oder zurück zur Schule gefahren. Es sollte jeden Tag eine andere Kategorie geben, doch manche Kurse sind ausgefallen, wodurch einige Gruppen zweimal die gleiche Kategorie hatten.
Am Montag fing meine Gruppe mit Kosmetik an. Dort drehte sich alles um den Beruf Friseur. Zuerst lernten wir wie lange die Ausbildung dauert, nämlich drei Jahre, und wie viel man als Friseur ungefähr verdient, der Verdienst ist unterschiedlich, liegt jedoch grundsätzlich bei ca. 1250 Euro im Monat. Bei dem Ausbildungsberuf Friseur ist das Trinkgeld sehr wichtig, die meisten Kunden geben durchschnittlich zwischen 1 und 5 Euro. Uns wurden auch einige Methoden aufgezählt, wie man sich gutes Trinkgeld verdienen kann, z.B. durch das abnehmen der Jacke oder anbieten eines Getränks usw. Was einige von uns erstaunte war der Preis einer Friseurschere, welche bei 800 bis 1000 Euro liegt. Im letzten Punkt der Theorie lernten wir einiges über h2o2 (Wasserstoffperoxid) und in welchen Verhältnissen man es zu Wasser mischen kann und wie es sich dann auf die schlussendliche Haarfarbe auswirkt. Als nächstes hatten wir einiges im Punkt Praxis. Wir bekamen Frisierköpfe und lernten einige Arten von Zöpfen, z.B. einen geflochtenen Zopf, Fischgrätenmuster und einen Mozartzopf. Wir konstruierten aber nicht nur Zöpfe, sondern auch Papilloten und arbeiteten mit wickeln. Einige von uns sind an den Frisuren verzweifelt aber spätestens am Ende des Tages hatten wir alle unseren Spaß, da wir uns am Ende gegenseitig die Haare glätten, locken, kreppen, mit Haarkreide färben oder die Nägel lackieren durften.
Am zweiten Tag hatten wir Metall. Dort haben wir ein kleines „Mensch ärgere dich nicht Spiel“ gefertigt. Zuerst haben wir dafür die Seiten eines quadratischen Stückes Metall gefeilt und es dann, um die punkte für das Spielfeld zu markieren, angerissen. Als wir dann die Positionen für die Löcher wussten haben wir sie angekörnt und dann an genau diesen Stellen die Löcher hineingebohrt. Dafür haben wir an Bohrmaschinen gearbeitet und mussten einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, wie zum Beispiel Schüler mit langen Haaren mussten ein Haarnetz tragen und alle die am Bohrer gearbeitet haben eine Schutzbrille. Nachdem die Löcher gebohrt waren, haben wir sie gesenkt damit es besser aussieht, das bedeutet um jedes loch wurde eine Art Ring eingekerbt. Am Schluss haben wir das Ganze dann noch abgeschliffen und die Figuren und das Spielfeld etwas angemalt.
Den dritten Tag hatten wir Elektronik. Als erstes haben wir einen Werkzeugkoffer bekommen und jedes Werkzeug darin erklärt bekommen und haben sie ausprobiert. Dazu haben wir Kabel abisoliert, durchgeschnitten und den Stromfluss von Gegenständen gemessen. Zunächst haben wir mit dem Lötkolben gearbeitet und eine Übung dazu gemacht. Dann haben wir auf einem kleinem Holzbrett Kabel mithilfe von Lötzinn, einen Schalter und ein kleines LED-Licht verbunden und einen Stromkreis erzeugt.
Am Donnerstag hatten wir erneut Metall, wo wir einen Kerzenständer gebaut haben. Wir fingen damit an eins der zwei quadratischen Metallstücke in die Form eines Kreises zu feilen, und an dem anderen stück die Ecken in Kreisform abzufeilen. Dieser Vorgang dauerte sehr lange und war ziemlich anstrengend. Als nächstes haben wir den Mittelpunkt von beiden Stücken markiert, angekörnt und gesenkt. Beide Stücke wurden dann in eine Presse gelegt, die diese gerundet hat. Zuletzt haben wir dann beide Stücke miteinander verschraubt.
Freitags hatten wir Wirtschaft. Dort wurde uns zuerst beigebracht wie man mit Excel arbeitet und so haben wir dann unseren Stundenplan erstellt. Zunächst haben wir dann eine PowerPoint Präsentation zu unserem Berufswunsch erstellt. Da wir am Ende noch etwas Zeit übrig hatten haben wir noch Kahoot gespielt.
Insgesamt hat diese Woche sehr viel Spaß gemacht, war aber auch sehr anstrengend da wir immer außer Freitag Nachmittagsunterricht hatten. Wir haben alle viele neue Dinge gelernt und einige von uns wissen jetzt zumindest schonmal welchen Beruf sie später nicht erlernen wollen oder in welche Richtung sie gehen wollen. Es war sehr unterschiedlich wem welche Kategorie am meisten Spaß gemacht hat oder was einen am meisten interessiert hat, aber schlussendlich waren alle Bereiche in irgendeiner Art und Weise interessant.
Bericht von Luisa Glaenz, 8Mb